Hintergrund Geschlechterforschung

Wir von Fix-IT rufen zu einer fachbezogenen Selbstreflexion hinsichtlich der Kategorie Geschlecht auf. Deswegen stellen wir im Folgenden kurz dar, auf welchen Annahmen die Geschlechterforschung aufbaut.
Kennzeichen des dualistischen Systems:
Die zwei Geschlechter verhalten sich diametral gegensätzlich zueinander – was das eine ist, kann das andere nicht sein.
Es gibt keine Schnittmengen – das gilt auch für Kompetenzen und Eigenschaften. Weiblichkeit wird, verglichen mit Männlichkeit, als defizitär betrachtet, besonders im Hinblick auf intellektuelle Fähigkeiten sowie in Bezug auf die Fähigkeit, rational und logisch zu denken, vernünftig zu handeln und Verantwortung und Führung zu übernehmen.
Weiblichkeit wird imaginiert als der Männlichkeit zuarbeitend, helfend, (ver )sorgend.
Geschlechtlichkeiten und die Handlungen, Eigenschaften und Tätigkeitsfelder, die als jeweils geschlechtsadäquat angesehen werden, konstituieren sich gegenseitig, bedingen sich und bringen sich gegenseitig hervor.
Männlichkeit konstituiert sich stets in Zusammenhang mit den soziokulturellen Phänomenen und Lebensbereichen, die in der jeweils aktuellen Systemlogik zu Macht, gesellschaftlicher Sichtbarkeit und Anerkennung führen.
Dem folgend konstituiert sich Weiblichkeit in Zusammenhang mit den Bereichen, die weniger wahrscheinlich zu gesellschaftlichem Prestige, monetärer Würdigung und Macht führen.
Vermittlung von Geschlecht
Die Idee der Heteronormativität wird soziokulturell vermittelt. In jeder sozialen Interaktion (durch Sprache, Mimik und Gestik, Bilder und Metaphern) wird, meist unbewusst, darüber verhandelt, was als gelingendes Geschlechterverhalten und als adäquate Inszenierung des Geschlechtskörpers angesehen wird.
Dabei ist die Vorstellung darüber, was genau den Körper ausmacht, der das Ideal gelingender Geschlechtlichkeit am besten verkörpert, nicht statisch und vordiskursiv, sondern variiert sowohl historisch als auch geographisch und hängt von weiteren homogen gedachten Kategorisierungen ab wie Ethnizität, Fähigkeiten, Bildungsstand, sexuelles Begehren, soziale und finanzielle Situation, Religion, Statur uvm.