Hintergrund Geschlechterforschung
Wir von Fix-IT rufen zu einer fachbezogenen Selbstreflexion hinsichtlich der Kategorie Geschlecht auf. Deswegen stellen wir im Folgenden kurz dar, auf welchen Annahmen die Geschlechterforschung aufbaut.
In Deutschland und in vielen anderen Ländern herrscht die Idee eines biologisch determinierten Geschlechterdualismus vor.
Der Geschlechterdualismus beruht auf folgenden Annahmen:
Annahme 1
Es gibt nur zwei Geschlechter, und zwar „Mann“ und „Frau“.
Es gibt nur zwei Geschlechter, und zwar „Mann“ und „Frau“.
Annahme 2
Diese zwei Geschlechter begehren sich „natürlicherweise“ gegenseitig. Dies wird als Heterosexualität beschrieben.
Diese zwei Geschlechter begehren sich „natürlicherweise“ gegenseitig. Dies wird als Heterosexualität beschrieben.
Auf diesen beiden Annahmen fußt die sogenannte Heteronormativität, die oftmals die Grundlage dafür bietet, wie wir denken, die Welt einordnen und Dinge bewerten.
Annahme 3
Aus der Zuordnung von Einzelpersonen zu einem der beiden Geschlechter leiten sich linear bestimmte Verhaltensweisen, Fähigkeiten, Interessen und Eigenschaften ab.
Wir folgern also individuelle Merkmale aus dem jeweiligen biologischen Geschlecht. Damit geht oft eine Naturalisierung von Merkmalen einher.
Aus der Zuordnung von Einzelpersonen zu einem der beiden Geschlechter leiten sich linear bestimmte Verhaltensweisen, Fähigkeiten, Interessen und Eigenschaften ab.
Wir folgern also individuelle Merkmale aus dem jeweiligen biologischen Geschlecht. Damit geht oft eine Naturalisierung von Merkmalen einher.
Annahme 4
Die Gruppen der Menschen, die als „Frauen“ oder „Männer“ gelten, werden als homogen betrachtet – ungeachtet aller anderen Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung. Damit wird „Geschlecht“ als Masterkategorie gesetzt, die jede Faser unseres Körpers, jede soziale Handlung und jeden Gedanken wesentlich bestimmt.
Die Gruppen der Menschen, die als „Frauen“ oder „Männer“ gelten, werden als homogen betrachtet – ungeachtet aller anderen Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung. Damit wird „Geschlecht“ als Masterkategorie gesetzt, die jede Faser unseres Körpers, jede soziale Handlung und jeden Gedanken wesentlich bestimmt.
Annahme 5
Männlichkeit wird gleichgesetzt mit Menschlichkeit und Weiblichkeit verkörpert die Abweichung. Das bezeichnen wir als Androzentrismus. Unter Androzentrismus wird also eine Sichtweise verstanden, die Männer als Zentrum, Maßstab und Norm versteht.
Männlichkeit wird gleichgesetzt mit Menschlichkeit und Weiblichkeit verkörpert die Abweichung. Das bezeichnen wir als Androzentrismus. Unter Androzentrismus wird also eine Sichtweise verstanden, die Männer als Zentrum, Maßstab und Norm versteht.
Kennzeichen des dualistischen Systems:
Die zwei Geschlechter verhalten sich diametral gegensätzlich zueinander – was das eine ist, kann das andere nicht sein.
Die zwei Geschlechter verhalten sich diametral gegensätzlich zueinander – was das eine ist, kann das andere nicht sein.
Es gibt keine Schnittmengen – das gilt auch für Kompetenzen und Eigenschaften. Weiblichkeit wird, verglichen mit Männlichkeit, als defizitär betrachtet, besonders im Hinblick auf intellektuelle Fähigkeiten sowie in Bezug auf die Fähigkeit, rational und logisch zu denken, vernünftig zu handeln und Verantwortung und Führung zu übernehmen.
Weiblichkeit wird imaginiert als der Männlichkeit zuarbeitend, helfend, (ver )sorgend.
Weiblichkeit wird imaginiert als der Männlichkeit zuarbeitend, helfend, (ver )sorgend.
Geschlechtlichkeiten und die Handlungen, Eigenschaften und Tätigkeitsfelder, die als jeweils geschlechtsadäquat angesehen werden, konstituieren sich gegenseitig, bedingen sich und bringen sich gegenseitig hervor.
Männlichkeit konstituiert sich stets in Zusammenhang mit den soziokulturellen Phänomenen und Lebensbereichen, die in der jeweils aktuellen Systemlogik zu Macht, gesellschaftlicher Sichtbarkeit und Anerkennung führen.
Dem folgend konstituiert sich Weiblichkeit in Zusammenhang mit den Bereichen, die weniger wahrscheinlich zu gesellschaftlichem Prestige, monetärer Würdigung und Macht führen.
Männlichkeit konstituiert sich stets in Zusammenhang mit den soziokulturellen Phänomenen und Lebensbereichen, die in der jeweils aktuellen Systemlogik zu Macht, gesellschaftlicher Sichtbarkeit und Anerkennung führen.
Dem folgend konstituiert sich Weiblichkeit in Zusammenhang mit den Bereichen, die weniger wahrscheinlich zu gesellschaftlichem Prestige, monetärer Würdigung und Macht führen.
Vermittlung von Geschlecht
Die Idee der Heteronormativität wird soziokulturell vermittelt. In jeder sozialen Interaktion (durch Sprache, Mimik und Gestik, Bilder und Metaphern) wird, meist unbewusst, darüber verhandelt, was als gelingendes Geschlechterverhalten und als adäquate Inszenierung des Geschlechtskörpers angesehen wird.
Die Idee der Heteronormativität wird soziokulturell vermittelt. In jeder sozialen Interaktion (durch Sprache, Mimik und Gestik, Bilder und Metaphern) wird, meist unbewusst, darüber verhandelt, was als gelingendes Geschlechterverhalten und als adäquate Inszenierung des Geschlechtskörpers angesehen wird.
Dabei ist die Vorstellung darüber, was genau den Körper ausmacht, der das Ideal gelingender Geschlechtlichkeit am besten verkörpert, nicht statisch und vordiskursiv, sondern variiert sowohl historisch als auch geographisch und hängt von weiteren homogen gedachten Kategorisierungen ab wie Ethnizität, Fähigkeiten, Bildungsstand, sexuelles Begehren, soziale und finanzielle Situation, Religion, Statur uvm.