Gestaltungskompetenz – Empowern Sie zur Mitgestaltung!

In den Workshops von Fix-IT geht es insbesondere um Gestaltungskompetenz – also darum, Personen dazu zu empowern, Digitalisierung mitzugestalten. Genderkompetenz verstehen wir in diesem Zusammenhang als einen Aspekt von Gestaltungskompetenz. Das Wort „Digitalisierung“ ist noch wenig von Stereotypen besetzt, da es noch relativ neu ist. Wir alle können daran arbeiten, keine stereotypische Besetzung zuzulassen und Digitalisierung inklusiv zu gestalten. Mit Digitalisierung meinen wir die Tatsache, dass informatische Artefakte Einzug in alle Lebensbereiche halten. Nur wenn es gesellschaftlich geschafft wird, allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, an der Aus-gestaltung von neuen und sich verändernden Berufen teilzuhaben, kann die Digitalisierung zu einer gerechteren (Arbeits-)Welt führen. Das heißt auch, dass Arbeitsplätze neu gestaltet werden müssen, denn plötzlich wird an vorher voneinander getrennten Bereichen interdisziplinär gearbeitet. Gestaltung von digitalen Artefakten meint hierbei nicht allein die Fähigkeit, im Umgang mit diesen geschult zu sein, sondern vielmehr die aktive Mitgestaltung und Entwicklung neuer digitaler Technologien und Artefakte. Dazu wird mehr benötigt als nur das Wissen, wie man Programmiersprachen anwendet. Es geht nicht nur um informatische Fachkompetenz, sondern auch um Anwendbarkeit, Umsetzung, Fairness und Inklusion. In diesen Kontexten muss mit vielen Fachbereichen zusammengearbeitet werden – beispielsweise wenn Roboter-Bienen kreiert werden, die Pflanzen bestäuben sollen.
Hier müssen Biolog*innen, Robotiker*innen, Informatiker*innen, Physiker*innen und Designer*innen zusammenarbeiten. Wir von Fix-IT mahnen an, dass in die Gestaltung von Artefakten gesellschaftliche Machtstrukturen miteinfließen und so reproduziert werden können. Die Reproduktion von Stereotypen und der Ausschluss von (marginalisierten) Personengruppen sind zu vermeiden. Deswegen möchten wir vorschlagen, Tätigkeiten immer in ihrer Komplexität und Interdisziplinarität darzustellen und, wenn möglich, deutlich zu machen, dass es verschiedene Wege geben kann, um an einem bestimmten Bereich von Digitalisierung mitzugestalten. Dies wird anhand der Roboter-Biene ersichtlich. Es soll zudem deutlich werden, dass alle Disziplinen gleichwertig sind und jede einen wertvollen Beitrag leistet. Wir schlagen außerdem vor, auf die Darstellung von Personen gänzlich zu verzichten und stattdessen Inhalte abzubilden. Bei Bildern funktioniert das, indem die Arbeitsmaterialien dargestellt werden oder mit bildlichen Metaphern gearbeitet wird. Im Rahmen von Fix-IT konnten wir diese Sichtweise in Workshops des TU Berlin-internen Schüler*labors für Elektrotechnik und Informatik, „dEIn-Labor“, umsetzen. Ein Beispiel ist „Hacking als Beruf“ – ein Workshop für Schüler*innen ab der neunten Klassenstufe, der auf Berufsorientierung, praktische Anwendbarkeit und stereotypenfreie Wissensvermittlung fokussiert.