Faire Informatik für alle! Bilde dein IT-Wissen stereotypenfrei

Was tun, wenn ich als Informatikdozent*in daran mitarbeiten möchte, die beschränkten Fachkulturen zu öffnen und inklusiver und diverser zu gestalten? Wo und womit kann ich anfangen, um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen?
MINT-Fachkulturen haben oftmals das Image, Nischendisziplinen zu sein, die den meisten Gesellschaftsschichten verschlossen bleiben. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Wie unsere alltägliche Erfahrung zeigt, hat jede Person tagtäglich mit technischen Gegenständen zu tun – nicht nur das, sie sind mittlerweile ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens. Das bedeutet auch, dass die Digitalisierung unser gesellschaftliches Zusammenleben wesentlich mitbestimmt. Die Informatik ist deshalb weit davon entfernt, ein Nischenfach für wenige Auserwählte zu sein. Hier werden gesellschaftliche und ethische Fragen mit weitreichenden Auswirkungen verhandelt und entschieden. Auch die Frage, für wen diese neuen Technologien geschaffen werden, wird hier verhandelt.
Um Informatikdozent*innen dabei zu unterstützen, das Wissen ihres Faches für alle zugänglich zu machen und damit aktiv zu einer inklusiven Gestaltung des ethischen Zusammenlebens beizutragen, bietet Fix-IT Bildungskonzepte für Informatiker*innen an. Das Fix-IT-Konzept möchte eine Reflexion über mögliche Barrieren bzw. Beschränkungen für den Zugang zu Informatikwissen ermöglichen.
Deshalb haben wir unterschiedliche Materialien erarbeitet, die Lehrende und Mitarbeitende am Lehrstuhl dabei unterstützen sollen, aktiv an einer positiven Veränderung der Fachkultur mitzuwirken. In unserer kommentierten Bibliographie finden Sie Hintergrundwissen zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema Gender und Digitalisierung sowie eine passende Materialsammlung online auf unserer Webseite. Hier können Sie in wissenschaftlichen Publikationen zum Thema schmöckern und sich selbst einen Überblick über die aktuelle Forschung verschaffen.
Zudem haben wir ein Toolkit erarbeitet, in dem die Frage erörtert wird, wie Digitalisierungsberufe dargestellt werden können, ohne die gängigen Stereotype zu berfördern. Dieses eignet sich für alle, die sich mit Fragen bezüglich der Berufsorientierung für Schüler*innen und Student*innen beschäftigen (wollen). Das Toolkit kann aber auch Mitarbeitenden am Lehrstuhl Inspiration dazu geben, den Webauftritt des Fachbereichs stereotypenfrei zu gestalten, um so ein offeneres Bild der Informatik nach außen an die Studierenden heranzutragen. Als Multiplikator*in kann daran mitgearbeitet werden, die Fachkultur der Informatik inklusiver zu gestalten.
Darüber hinaus bieten wir hier Workshops für diejenigen an, die der persönlichen Bearbeitung stereotyper Annahmen über Geschlecht und Digitalisierung nachkommen wollen: Reproduziere ich nicht auch manchmal selbst Stereotype? Welchen Einfluss habe ich auf Schüler*innen und Student*innen und wie kann ich diesen positiv nutzen? Hier haben Sie die Möglichkeit, sich ihrer eigenen, wesentlichen Funktion und Rolle zum Thema Fachuklturen bewusster zu werden und diese dadurch wirksam und inklusionsorientiert zu nutzen.